JIVE
Der amerikanische Tanz Jive gehört der großen Rock 'n' Roll - Familie an. Er entwickelte sich in den
40er Jahren aus dem damals in den Staaten populären Jitterbug. Vor dem Zweiten Weltkrieg fand Jitterbug allerdings
wenige Freunde in Europa. Auf dem Alten Kontinent beherrschte zu dem Zeitpunkt der elegante und ruhigere "Englische
Stil" die Tanzflächen. Die Lage änderte sich mit dem Krieg, als die amerikanischen Soldaten nach Europa kamen und
den konservativen Europäern die Vorzüge der temperamentvollen Tänze sozusagen live präsentierten. Vor allem bei der
Jugend wurde der neue Stil sehr beliebt. Jive schließt die Lücke zwischen der Zeit von Jitterbug und Boogie-Woogie,
die ihre Ursprünge noch in der Swing-Ära mit Lindy Hop hatten und der wilden Ära, die u.a. von Bill Haley mit
seinem Megahit "Rock Around The Clock" in den 50er Jahren ausgelöst wurde: Der Ära des Rock 'n' Roll. Jive wird
meist als Jugendtanz angesehen, symbolisiert die Lebensfreude und wird von Tanzschulen und Tanzclubs oft als
Lockmittel eingesetzt, um bei den Anfängern die Tanzbegeisterung zu generieren. Bei den "Umbauarbeiten" an dem
Boogie-Woogie und Jitterbug, die zu Entstehung des Jive führten, verzichtete man vor allem auf die für die beiden
Tänze charakteristischen akrobatischen Figuren und machte ihn so auch für ältere Tanzbegeisterte akzeptabel. Die
Tanzsportler wählten Jive aus, um aus ihm einen Lateinamerikanischen Tanz zu machen, obwohl er kein
Lateinamerikanischer Tanz ist. Der Grund dafür ist, dass ihnen, bezogen auf die Standardtänze, einfach ein Tanz
fehlte. Eine solche Entscheidung traf man, da es durchaus Gemeinsamkeiten zwischen Jive und anderen
lateinamerikanischen Tänzen (Samba, Cha-Cha-Cha, Rumba, Paso Doble) gibt. Die Zugehörigkeit von Jive zu den
Lateinamerikanischen Tänzen ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass er nicht in geschlossener Haltung getanzt
wird, wie alle anderen Lateinamerikanischen Tänze ebenfalls. Mit der Entscheidung erreichte man auch zwischen den Standard-
und Lateinamerikanischen Tänzen ein Zahlengleichgewicht. Im Jahr 1968 wurde Jive in das Turnierprogramm aufgenommen
und ist damit der letzte Tanz, der dort den Zugang fand. Im Jahr 1976 fand die Aufnahme von Jive in das
Welttanzprogramm statt. Technisch betrachtend wird der Jive im 4/4 - Takt mit 32-44 Takten pro Minute getanzt.
(2008)
 | Tanz mal wieder
JiveOrchester Ambros Seelos
Audio CD, Koch Music GmbH, 2001 |
01. Rote Lippen soll man küssen - M.+T.: Leiber Jerry, Stoller Mike
02. Joker - Römer-Gewaro Gerd
03. Pennies From Heaven - M.+T.: Johnsten Arthur
04. Route 66 - M.+T.: Troup Bobby
05. Rock'n Roll Forever - Schweppe Dirk
06. On The Highway - Nordley Jeff
07. Dance Dance Dance - Seelos Ambros, Assal Mac
08. Sweet Cooky - Maggi Sandro
09. Piano Player - Schweppe Dirk
10. Rhythm Only - Römer-Gewaro Gerd, Monty Carlo
11. Jive Sax - Kellem Butch, Walker Charles
12. Hello Mr. Basie (Slow-Jive) - Römer-Gewaro Gerd, Seelos Ambros
Kurz gefasst- Ein der ersten Jive - Interpreten war der amerikanische Sänger und Saxophonist Louis Jordan. Er ist
der Autor des weltweit bekannten Klassikers "Choo Choo Ch'Boogie". Einige seine Jive - Kompositionen sind "Ain't
Nobody Here But Us Chickens", "Reet Petite and Gone" und "Texas and Pacific".
- Das Wort "Jive" hat mehrere Bedeutungen. In dem Slang der Schwarzen ist damit sexuelle Erregung und
Ektase gemeint. Im afroamerikanischen Sprachgebrauch wird mit "Jive" das unsinnige Gerede bezeichnet. Nicht selten
meint man mit "Jive" den Rauschgiftkonsum.
- Der Jive - Vorgänger Jitterbug hatte große Probleme, um sich in "weißen" Kreisen zu etablieren. Von
den weißen Tanzschulen abgelehnt wurde Jitterbug in Deutschland sogar verboten.
- Einige der Jive - Figuren sind Platzwechsel, Stop & Go, American Spin, Rolling, Mooch, Whip oder
Miami Special.
- Die ersten zusammengestellten Jive - Regeln präsentierte der englische Tanzlehrer Victor Silvester im
Jahr 1944. Victor Silvester gehört zu den wichtigsten Persönlichkeiten in der Entwicklung der Gesellschaftstänze
in den 20er Jahren. Der 1900 geborene englische Tänzer, Autor, Musiker und Bandleader starb am 14. August
1978.
- Jive ist ein sogenannter Platztanz.
- Zu den bekanntesten und besten Jive - Tänzern gehören Alan und Hazel Fletcher. Alan Fletcher wurde
am 28. März 1947 geboren und kam mit Hazel 1965 zusammen. 1972 und 1973 werden sie zu den Weltmeistern in den
Lateinamerikanischen Tänzen (Amateure). Ab 1977 bis 1981 wurden sie durchgehend fünf mal zu den Profi -
Weltmeistern ebenfalls in dieser Sparte. Sie waren so auf Jive versessen und lieferten stets solche Jive -
Performances, dass sie mit dem Titel "Doctor Jive" benannt wurden.
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 Let's Dance Teil II Sony BMG Music Entertainment GmbH, 230 Min, 2007.
| Let's Dance
der Tanzkurs geht weiter Hallo Ihr Lieben !
So wendet sich das aus dem Let's Dance bekannte Jurymitglied, Moderator und Tanzlehrer Markus Schöffl an
alle, die gemeinsam mit ihm zu der zweiten Runde seines Tanzkursus schreiten möchten. Diese aus zwei DVD's
bestehende Ausgabe ist eine Fortsetzung des Anfängerkurses und richtet sich an alle, die den Grundschritt
einigermaßen unter Dach und Fach gebracht haben. Eine gute Gelegenheit auch den Jive zu erlernen. Neben Jive
werden hier Langsamer Walzer, Tango, Quickstep, Wiener Walzer, Slowfox, Samba, Cha-Cha-Cha, Rumba und Paso Doble
vorgestellt. Zu jedem Tanzkapitel gibt es auf dieser DVD einen aus der RTL-Show bereits bekannten Let's Dance
Trailer. |
Für einen kleinen theoretischen Einstieg hilft das beiliegende Beiblatt. Hier findet sich zu
jedem Tanz eine kurze Beschreibung. Auch zu dem Jive. Über diesem mit dem Boogie Woogie und mit dem Rock'n'Roll
verwandten Tanz erfahren wir hier : "Der Jive kann im Prinzip in Latein - Haltung getanzt werden, er erfordert
jedoch häufig eine offene Tanzhaltung wegen der vielen Figuren. Aus diesem Grund gibt der Herr meist die Linke
und die Dame die rechte Hand, was dann die übliche Tanzhaltung ablöst."
Jive - Musikbeispiele If You Wanna Leave Me (Bryan Adams, 1991) |  
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Fascination (Alphabeat) |  
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Battlefield (Paul Carrack) |  
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A Matter Of Love (Diamond Neil) |  
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Monday Morning (Melanie Fiona, 2009) |  
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Rock-A-Beatin' Boogie (Bill Haley) |  
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Beware Of The Dog (Jamelia) |  
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In For The Kill (La Roux, 2009) |  
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Shake It (Metro Station) |  
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We Are Children Of The World (Modern Talking) |  
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Love Really Hurts Without You (Billy Ocean) |  
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Nutbush City Limits (Tina Turner) |  
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Das Geheimnis der ewigen Jugend
"Der Jive ist ein Jugendtanz, das heißt, er ist einerseits ein Tanz für junge Leute und andererseits
ein Tanz zum Jungbleiben, ein Jungbrunnen. Jugend ist also keine Voraussetzung für diesen Tanz, sondern eher sein
Inhalt. Wer diesen Inhalt hat, diesen Tanz bringt, der ist eben jung."
Von Eugen Fritz und Ute Streicher
[1]
Eugen Fritz und Ute Streicher sind mehrfache Profimeister in den Lateinamerikanischen Tänzen. Beide bildeten
in den 80er Jahren das beste deutsche Tanzpaar in den Lateinamerikanischen Tänzen und gewannen 1983 sogar die
Kombination. Ute Streicher arbeitet heute als Trainerin, unterrichtet einige der derzeit weltbesten Tanzpaare und
vertritt Bundesrepublik Deutschland als Wertungsrichterin bei Weltmeisterschaften in der ganzen Welt. Eugen
Fritz ist ebenfalls als Trainer tätig und leitet die Tanzschule - Fritz, die man im Internet unter
www.tanzschule-fritz.com besuchen kann. (2009)
Tanzmusik Jive - Musikvorschläge Bikini Der berühmte Zweiteiler wurde in den 40ern von Louis Reard entwickelt. Tanzplatte des Jahres Hugo Strasser und die Tanzplatte des Jahres. Rambo Der amerikanische Schauspieler Sylvester Stallone, vielen besser bekannt als Rambo, wurde 1946 in New York geboren.
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[1] - Quelle: "Tanzen Weltweit" von Christoph Burgauner.